Longarm Quilting-Teil 1

Longarm Quilting-Teil 1

Diesmal möchte ich euch das Thema LONGARM QUILTING näherbringen, denn das Quilting ist immer das Finish, die Vollendung eines Quilts und sollte gut überlegt sein. 

Immerhin übergibt frau ein wertvolles und persönliches Stück Arbeit in die Hände einer manchmal sogar völlig fremden Quilterin. 

Denn ein Maschinenquilting ist etwas Endgültiges und kann nicht mehr rückgängig gemacht werden. (Außer vielleicht durch mühevolles Auftrennen)

Deshalb ist es umso wichtiger, sich als Quilting-Laie die Longarm Quilterin und ihre Erfahrung etwas genauer anzusehen.

Hier habe ich einige Fragen für dich zusammengestellt, die dir bei der Auswahl der richtigen Longarm Quilterin helfen sollen:

  • Wie lange quiltet sie schon?
  • Wieviele Aufträge hat sie schon gequiltet? Erfahrung!
  • Gibt es Frauen, die du kennst, die bereits bei der Quilterin waren? Referenzen!
  • Gibt es Fotos oder sogar Quilts in natura zu sehen, die sie gequiltet hat?
  • Wie ist die Preisgestaltung? Auffallend günstig oder sehr teuer? Sind Aufpreise zu zahlen? Transparenz bei der Preisgestaltung?
  • Welche Muster bietet sie an?
  • Quiltet sie „nur“ allover oder auch speziell auf den Quilt abgestimmt?
  • Welches Quiltgarn benutzt sie?
  • Welche Quiltmaschine hat sie?

Somit sind wir schon beim Thema PREISGESTALTUNG.

Viele Patchworkerinnen fragen sich vielleicht, warum das Longarm Quilting manchmal so teuer ist.

Eines vorweg: 

Beim Longarm Quilten ist es durchgängig üblich, nach Quadratmetern und der Dichte bzw. des Aufwandes des Quiltmusters zu verrechnen. Obacht bei Pauschalangeboten (versteckte Kosten). 

Auch das Garn wird extra verrechnet, da sich auch dieses nach dem Verbrauch berechnet.

Was das Aufspannen eines Quilts betrifft, so haben die meisten Quilterinnen hier einen Pauschalpreis bis 2m Breite und dann ab 2m Breite.

Dazu muss ich kurz erklären, dass das Aufspannen eines Quilts durchaus ein gewisser Arbeitsaufwand ist, je nach Größe des Quilts. Das ist nichts, was man ruck-zuck macht.

Gebügelt wird der Quilt natürlich auch, bevor er aufgespannt wird, denn er soll ja keine Falten haben. Und wie jede Patchworkerin weiß, ist das Bügeln eines großen Quilttops ebenfalls keine Sache die im Vorbeigehen erledigt ist.

Zusätzliche Arbeiten wie z.B. das Bügeln können somit meiner Meinung nach nur nach Aufwand berechnet werden, weil man als Quilterin vorher nie wissen kann, wieviel Arbeit es genau ist.

Vlies und Rückseitenstoff sind selbstverständlich extra zu verrechnen, falls diese bei der Quilterin gekauft werden.

So, nun aber zur genaueren Preisgestaltung:

Grundsätzlich rechnet man, wie bereits erwähnt, nach Quadratmetern ab.

Ein ganz „normal“ großer Quilt mit den Maßen 140 x 200 cm hat bereits schon eine beachtliche Größe von 2,8 Quadratmetern!

Bei einer Größe von 150 x 210 cm sind es schon über drei Quadratmeter – genau 3,15.

Man sieht also, dass eine gewisse Größe schnell erreicht ist und sich der Preis des Quiltens demnach berechnet.

Und dann kommt es eben noch auf das Quiltmuster an und wie dicht bzw. eng es gequiltet wird.

Ist es ein einfaches Stippling oder Schlaufen, oder soll es schon ein wenig aufwändiger und dichter gequiltet werden, z.B. Spiralen.

Die Auswahl des Musters kommt einerseits auf den Quilt und sein Patchworkmuster an, andererseits auf das Budget der Auftraggeberin.

Und wofür er verwendet werden soll. Eine Kuscheldecke sehr stark zu quilten wäre vielleicht keine gute Wahl. Bei einem Wandbild hingegen oder einem Showquilt kann ich mich mit einem künstlerischen Quilting richtig austoben.

Letzten Endes soll aber immer der Wunsch der Patchworkerin, die ihn genäht hat berücksichtigt werden.

Ein Thema, das immer wieder mal an mich herangetragen wird – und das mit negativem 

Beigeschmack – ist das sogenannte EXPRESS oder FAST QUILTING SERVICE.

Dabei wird angepriesen, einen Quilt schneller zu quilten, also express, wenn eine gewisse Summe aufgezahlt wird.

Ich stelle mir hier die Frage, ob das nicht unfair gegenüber denjenigen ist, die schon länger auf ihren Quilt warten, nur weil jemand für dieses Service zahlt. 

Was ist mit Damen, die sich dieses Service vielleicht nicht leisten können?

Und: Wenn eine Longarm Quilterin so viele Aufträge hat, dass man eine gewisse Zeit darauf warten muss, dann ist es eigentlich unmöglich auch noch ein Express Quilting anzubieten.

Und ist es nicht ein Zeichen von Qualität, wenn man auf eine gute Arbeit eine Zeit lang warten muss?

TIPP: Google doch mal verschiedene Longarm Quilting AnbieterInnen und schau dir deren Seite an, um einen Überblick zu bekommen.

Fürs Erste nun aber genug Information. Im zweiten Teil werde ich auf das Thema Vliese und Rückseite eingehen und erzähle euch über mein neues Computerprogramm QUILT PATH. 

Infos sowie Preise und Preisbeispiele findest du auf meiner Website unter „Quiltservice“.

Bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Alles Liebe, eure Juliane